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Am 2. Juli 2025 fand in Simhachalam ein besonderes Seminar für unsere Tempelgemeinschaft statt: ein ganztägiger Workshop unter der Leitung von Wolfgang Fänderl, einem erfahrenen Prozessbegleiter und Coach für Diversity-Management empfohlen von der TU München.

Alle Abteilungsleiter, langfristigen Ashram-Bewohner und unsere Brahmacaris nahmen teil. Ziel war es, unser gemeinsames Verständnis dafür zu vertiefen, wie wir in einer spirituellen Gemeinschaft respektvoll mit unterschiedlichen Hintergründen, Perspektiven und Lebenswegen umgehen können. Gerade in einer wachsenden Gemeinschaft ist es uns wichtig, als starkes Team aktuelle Themen unserer Zeit konstruktiv anzugehen und ein Umfeld zu schaffen, das Vertrauen, Zusammenhalt und Offenheit fördert.

Der Weg zu mehr Verständnis

Im Zentrum der Fortbildung standen Fragen wie:

Wie entsteht ein wertschätzendes Miteinander im Team?

Welche Haltungen und Strukturen fördern psychologische Sicherheit?

Wie können wir konstruktiv auf Herausforderungen reagieren, ohne unsere Prinzipien zu verlieren?

Wie gelingt es, Spiritualität, individuelle Lebensrealitäten und gesellschaftliche Vielfalt in Einklang zu bringen?

Ein thematischer Schwerpunkt war auch der gendersensible Umgang mit Geschlechtervielfalt, insbesondere vor dem Hintergrund moderner europäischer Perspektiven im Vergleich zu traditionellen hinduistischen Weltanschauungen. Anhand des sogenannten Karma-Modells wurde gemeinsam reflektiert, wie die Vorstellung wiederholter Leben und individueller Lernwege zu einem tieferen Verständnis beitragen kann. Vielfalt wurde dabei nicht als Widerspruch zur spirituellen Praxis verstanden, sondern als Teil der persönlichen Entwicklung auf dem Weg zurück zu Gott.

Teamarbeit als Schlüssel

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Stärkung unserer Zusammenarbeit. Anhand der „Aristoteles-Studie“ von Google und der Methode des Appreciative Inquiry erarbeiteten die Teilnehmenden, was gute Teamarbeit ausmacht:

psychologische Sicherheit und Vertrauen

klare Strukturen und Verantwortlichkeiten

Sinnhaftigkeit und gemeinsamer Beitrag

Verlässlichkeit und Respekt

Diese Prinzipien helfen uns nicht nur, unsere Projekte erfolgreich umzusetzen, sondern auch ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle willkommen fühlen.

Diversity als gelebter Wert

Die vielen praktischen Übungen und Reflexionsrunden machten deutlich: Diversity-Management bedeutet nicht nur, Regeln aufzustellen, sondern vor allem, Haltungen zu entwickeln. Achtsam zuzuhören, Perspektiven zu würdigen, Verantwortung füreinander zu übernehmen – das sind Qualitäten, die wir auch spirituell tief verankert verstehen.

Wir sind dankbar für diesen Tag, der uns viele Impulse gegeben hat, als Gemeinschaft noch bewusster und gestärkter mit Vielfalt, Teamprozessen und aktuellen Fragen wie Gender-Diversity umzugehen. Besonders die Verbindung von moderner Prozessbegleitung mit unserem spirituellen Selbstverständnis war für alle bereichernd.

Herzlichen Dank an alle Teilnehmenden für ihr offenes Mitwirken und an Wolfgang Fänderl für die wertvolle Begleitung. Möge diese Fortbildung ein wichtiger Schritt sein, auf dem wir langfristig gefestigte Wege der Zusammenarbeit und des respektvollen Miteinanders entwickeln.